Handel im Wandel

Die Rid Stiftung ist einzigartig und ein Glücksfall für den Bayerischen Einzelhandel.
1988 von Günter Rid gegründet, engagiert sie sich für die Zukunft des mittelständischen Einzelhandels in Bayern. Und diese Unterstützung ist heute in Zeiten des Multi-Channeling gefragter denn je.
Um die großen Herausforderungen ging es auch am 14. Oktober auf dem jährlichen Rid Zukunftskongress, der im Hotel Sofitel in München Händler aus ganz Bayern willkommen hieß.
Das Programm war umfangreich und hoch spannend. Michaela Pichlbauer, die Vorständin der  Stiftung, leitete sympathisch und kompetent durch den intensiven Tag.
Dr. Kai Hudetz, erster Redner und Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung, kam mit einem überspitzten Zitat von Oliver Samwer (Rocket Internet) schnell auf die dramatische Entwicklung zu sprechen: „Geschäfte sind Mittelalter. Sie wurden nur gebaut, weil es kein Internet gab. Sie verstehen das nicht, weil Sie zu alt sind und zu alte Kunden befragt haben.“
Die gute Nachricht: Geschäfte sind nicht mittelalterlich! Die schlechte: die Umverteilung vom stationären Einzelhandel zum e-commerce geht weiter. Es ist nur eine Frage wie rasant die Kurve weiter steigen wird. Und das kann jeder individuell mit gestalten.
Die Kernbotschaften von Herrn Hudetz:
Auf die Marke kommt es an!
Die Shops brauchen exzellentes Personal.
Die Ballungsräume sind die Gewinner.
Dem selektiven Shopper gehört die Zukunft, cross channel shopping ist heute selbstverständlich.
Es geht um Emotionalisierung, die Apple Stores machen es vor.
Pop-up Stores werden weiter zunehmen.
Fazit: „Re-Invent or Die!“
Weiter ging es mit einem Praxispanel und Fallbeispielen bekannter Münchner Häuser:
Betten-Rid, Kaut-Bullinger, Kustermann, Wempe und Bergzeit (Fachonline-Händler) präsentierten ihre Strategien und Umsetzungsbeispiele.
Dabei vielen häufig diese Schlüsselbegriffe: Inszenierung, Individualisierung, gut geschulte Mitarbeiter.
Am Nachmittag ging es weiter mit fünf Sessions zu diesen Themen:
Verkäufer für digitale Beratung begeistern
Regionales Online Marketing als Grundlage für Multichannel Commerce
Neue Möglichkeiten durch Smart Data
Personal & Führung
Best Practise: Was machen erfolgreiche Unternehmen?

Ich habe mich für Smart Data – Big Data entschieden. Und eine Menge über neue Geschäftsmodelle auf der Basis von Daten erfahren. Wie sammelt, nutzt und wertet man relevante Daten und Kundeninformationen aus?
U.a. gaben Klaus Lehner, Geschäftsführer von Bergzeit, wertvolle Einblicke wie sein Unternehmen mit Daten arbeitet.
Fast schon beängstigend was Daten über (potentielle) Verbraucher alles verraten. Aber das ist ein anderes Thema….
Die zweite Session gab einen interessanten Einblick in die Rid Qualitätsoffensive 2015, der sich fünf Münchner Unternehmen gestellt haben. Kundenbefragungen, Mitarbeiterbefragung, Testkäufe und ein Store-Check führten zu aufschlussreichen Ergebnissen, die uns u.a. Martin Autmaring, Geschäftsführer der Wempe KG offen präsentierte.
Ein Höhepunkt des Tages war die Verleihung des Innovationspreisese 2015, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Da die Jury sich nicht für einen der fünf Finalisten entscheiden konnte, hatten gleich zwei das Glück:
Klaus Klasing mit Loclet, ein Spiel, dass in die Stadt lockt.
Und Tobias Wolff mit Metriko, ein Gerät, das die Kundenströme erfasst.

Fazit: Ein gelungener Tag voller Zukunftsvisionen! Vielen Dank an die RID STIFTUNG!
Ich freue mich schon auf den 12. Oktober 2016, wenn es wieder so weit ist!