Eataly a Monaco

Heute ist es soweit: Die Münchner Schrannenhalle öffnet wieder ihre Pforten. Nach drei Versuchen ist jetzt Eataly mit einem vielseitigen Gourmet- und Genuss-Konzept eingezogen.
Und das bietet nicht nur Delikates aus allen Regionen des Stiefels! Auch optisch ist das italienische Design überall präsent.
Ich habe mit dem Architekten Carlo Piglione gesprochen: „Essen und geniessen stehen natürlich im Vordergrund. Wir wollten aber auch ein Zeichen für italienisches Design setzen.“
Und das ist dem Turiner Unternehmen mit seiner 27. Filiale gelungen.
Die historische Schrannenhalle, gleich neben dem Viktualienmarkt, mit ihren markanten gusseisernen Säulen beeindruckt jetzt wieder durch ihre großzügige, lichtdurchflutete Weite. Keine störenden Einbauten beeinträchtigen den Blick von einer Seite zur anderen. Auf 4.600 Quadratmetern und drei Ebenen sind 16 Restaurants und Stände, neun Schauwerkstätten, ein Event-Bereich, eine Kochschule und über 10.000 Produkte im Angebot.
Der Ladenbau ist schlicht in Weiß gehalten, alle Aufmerksamkeit soll sich auf die Lebensmittel konzentrieren. Sämtliche Lampen (LED) stammen von Artemide. Auf eine Innovation ist Carlo dabei besonders stolz: „Erstmalig haben wir hier eine Weltneuheit eingebaut. In den Restaurantbereichen sind die ‚Fonoassorbente‘. Sie spenden nicht nur schönes Licht, sie absorbieren auch Lautstärke.“
Auch die Holztische und Barhocker aus Zedernholz von Riva 1920 tragen zu einer kommunikativen Atmosphäre bei. Sämtliche Stühle sind von Kartell; das neueste Design in transparentem Kunststoff.
Ein besonderes Highlight ist der Pizzaofen mit goldenem Mosaik. Ein Meisterstück von Riccardo D’Alisi aus Neapel.
Das Motto des Münchner Eataly Store lautet: ‚nachhaltige Mobilität‘. Denn die bayerische Landeshauptstadt hat die meisten Fahrräder pro Einwohner. Da in den Augen der Italiener neben Elektrofahrzeugen, den Zweirädern die Zukunft gehört, haben sie dem renommierten Fahrradhersteller Bianchi an der Südwestseite eine 200 Quadratmeter Fläche zur Verfügung gestellt. Sie leuchtet in türkisblau, der Farbe dieser dynamischen Marke.
Ein Abstecher ins Untergeschoss lohnt sich ebenfalls: Hier empfangen zwei riesige Schokoladenbrunnen den Besucher in der süßen Welt von Venchi. Einer der besten Turiner Schokoladenhersteller. Auch die daneben liegende Wein- und Spirituosenabteilung überzeugt durch einen schlichten Ladenbau. Helles Holz gibt hier den Ton an.
In der Kochschule (von Valcucine) kann man alles zum Thema Spaghettiherstellung & Co erfahren.
Abschließend betont Nicola Farinetti, der Sohn des Gründers und einer der CEOs: „Wir verkaufen hier keine Lebensmittel, wir verkaufen hier Geschichten an einem historischen Ort.“
Und mit diesem Konzept des neuen Lebensmittelvertriebes sind sie überaus erfolgreich.
Der Umsatz lag im letzten Jahr bei 300 Millionen Euro und wird in 2015 400 Mio. übersteigen. Damit ist die Expansion noch lange nicht am Ende: 2016 werden weitere Filialen in New York (die zweite), Boston und Moskau eröffnet.
Aber solange die Pizza, Pasta & Co so köstlich mit Dolce Vita gewürzt werden, kommen Besucher rund um den Globus gerne zu Eataly.